Rezyklateinsatz und bio-basierte Rohstoffe
Welche Möglichkeiten bestehen in der Praxis, die moderne Produktion von Vinyl-Schallplatten unter Nachhaltigkeitsaspekten umzusetzen? Darüber diskutierten Vertreter von optimal media, VinylPlus Deutschland, der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen PVC-Branche und PlastChem BV im Rahmen eines Besuchs, der im Mai bei optimal media in Röbel/Müritz stattgefunden hat.
Im Fokus standen die von optimal media angebotenen Varianten zur nachhaltigen Schallplatten-Produktion, die ReVinyl und BioVinyl. Die Teilnehmer erhielten darüber hinaus Einblicke in den modernen Maschinenpark und in die optimierten Prozesse, die gezielt zur Reduzierung von Ausschussmengen beitragen. Zudem wurden Maßnahmen zur Ressourcenschonung vorgestellt, wie die Abfallvermeidung durch den Wiedereinsatz von Produktions-Nebenprodukten und die Nutzung von Abwärme zur Beheizung, Klimatisierung und Entfeuchtung eines Großteils der Unternehmensgebäude.
Die Gesprächspartner waren sich einig, dass ReVinyl-Schallplatten, die zu 100 Prozent aus recyceltem Material hergestellt werden, eine ressourcenschonende Alternative mit minimalem CO2-Fußabdruck sind. Das Material für die ReVinyl wird nachvollziehbar und rückverfolgbar vor Ort aus Produktionsrückläufern gewonnen. Das Rezyklat wird am Standort aufbereitet und ausschließlich für die Verwertung und Weiterverarbeitung zur Produktion der ReVinyl verwendet, sie leistet zudem einen wesentlichen Beitrag zur Abfallvermeidung.
Dazu Alexander Kronimus, Geschäftsführer VinylPlus Deutschland: „Schallplattenproduktion gibt es zwar schon sehr lange, dass heute dafür Rezyklat verwendet wird, ist aber besonders. So werden aus alten Schallplatten neue, die genauso gut sind und deren Klang man genießen kann.“
Im Sommer 2023 haben die Unternehmen optimal media und PlastChem als erste weltweit gemeinsam das Angebot BioVinyl etabliert. Bei der Herstellung dieses innovativen Produktes kommt bio-basiertes PVC mit minimalem fossilen Anteil zum Einsatz, das von PlastChem geliefert wird. Der gesamte Herstellungsprozess der BioVinyl unterliegt dem unabhängigen Zertifizierungssystem ISCC PLUS. Dieses garantiert eine verantwortungsvolle PVC-Lieferkette im Sinne der Kreislaufwirtschaft. „Der Einsatz von neuesten Materialien wie bio-basiertem PVC für ein so emotionales Produkt wie die Schallplatte, das ist fantastisch“, freut sich Thomas Hülsmann, Geschäftsführer VinylPlus Deutschland.
Im Ergebnis der Veranstaltung wurde bestätigt, dass mit ReVinyl und BioVinyl moderne und nachhaltige Materialien für die Schallplattenherstellung zur Verfügung stehen. PlastChem und optimal media sind dabei integrale Bestandteile einer zeitgemäßen, innereuropäischen Wertschöpfungskette. Vinyl-Schallplatten werden heute so effizient wie nie zuvor produziert. Durch bewusste Kundenentscheidungen bei Auflagenhöhe und Materialwahl können wertvolle fossile Rohstoffe eingespart werden – ohne Abstriche bei der Qualität, Langlebigkeit oder farblichen Vielfalt machen zu müssen.
„Die Schallplatte ist ein Kulturgut, das wegen der hohen Qualität des Tonträgers sehr lange nutzbar ist. Liebhaber trennen sich daher häufig gar nicht von ihren Vinylscheiben und falls doch, landen die in den allermeisten Fällen über Secondhand-Händler wieder bei einem neuen Liebhaber. Neben der sehr guten Verarbeitbarkeit für uns ein Grund, auch weiterhin auf diesen Werkstoff zu setzen“, so optimal media Geschäftsführer Jörg Hahn.
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